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09. November 2025

Emsländische Geschichte 32 jetzt erhältlich!

Emsländische Geschichte 32

Schwerpunkt des diesjährigen Bandes sind das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren und genealogische Forschungen. Seitenstärkster Beitrag ist Helmut Lensings Zusammenstellung von bislang unbekannten Zeitzeugenberichten aus Schulchroniken des Emslandes. Sie führen bildlich vor Augen, wie ab dem Herbst 1944 abertausende Volkssturmmänner, HJ-Angehörige, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter die so genannte Emsstellung – auch als Emswall bezeichnet – links der Ems durch monatelanges Schanzen schufen, um die vorrückenden alliierten Truppen an der Westgrenze des Reiches aufzuhalten. Zudem schufen sie Schützengräben und Panzersperren entlang von Straßen – alles vergeblich, wie sich zeigte, als die Front die Region überrollte. Auch diese Phase, die in einigen Regionen mit schweren Kämpfen verbunden war, oder die nachfolgenden Wochen eines gesetzlosen Zustands werden durch die Zeitzeugenberichte und vor allem Fotos aus kanadischen Beständen wieder lebendig. Der gebürtige Papenburger und Grimmepreis-Träger Paul Meyer schildert, wie sich Anfang 1945 der spätere Kriegsverbrecher Willi Herold dank einer gefundenen Hauptmannsuniform als falscher Hauptmann vor der nahenden Front von der Obergrafschaft bis zum Lager Aschendorfermoor durchschlug, dabei andere versprengte Soldaten sammelte und nur aufgrund der Uniform trotz seines nahezu jugendlichen Alters als Autoritätsperson anerkannt wurde.

Zwei umfangreiche Beiträge widmen sich genealogischen Forschungen. Hans Jürgen Hilling untersucht die Geschichte der evangelischen Pastorendynastie Bothe aus Aschendorf, die Wurzeln in Südoldenburg hat und ausgehend von Henrich Bothe (+ 1638) in den nördlichen Niederlanden hohe Positionen erlangte. Alois Pöttker ist den Vorfahren von Brigitta von Langen (1595-1664) aus Sögel auf der Spur, der Stamm-Mutter des bekannten emsländischen Beamtengeschlechts Behnes.

Im Bereich „Natur und Umwelt“ bietet der bekannte Naturfotograf Andreas Schüring wieder exzellente Bilder zu seinem Beitrag über die Erforschung von Zwergschwänen in unserer Region. Ein weiterer Artikel von Helmut Lensing beschäftigt sich mit einem seltenen und farbenprächtigen Schmetterling, den Schwalbenschwanz.

Im biografischen Teil entreißt Ulrich Adolf die aus Meppen stammenden nationalliberale Romanautorin Mathilde Raven, in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu großer Bekanntheit gelangt, der Vergessenheit. Paul Thoben widmet sich ausführlich Leben und Werk einer der ersten Plattdeutsch schreibenden Romanautoren der Region, dem Geistlichen Bernhard Köster, der im Hümmlinger Dorf Lahn geboren wurde. Einige seiner Werke werden bis heute noch aufgelegt.

Bernhard Fritze, gebürtig aus Lingen stammend, wird hingegen noch vielen als Frerener Heimatforscher und Ehrenbürger sowie als Zeitzeuge regionaler Geschehnisse persönlich bekannt sein. Josef Graven erhellt dessen Leben und Werk.

Im letzten Band war schon von den polnischen Stadt Maczków die Rede, wie Haren in der direkten Nachkriegszeit hieß. Rüdiger Ritter beschäftigt sich nun damit, wie ein beachtlicher Teil der Bewohner, nämlich weibliche Mitglieder der polnischen Heimatarmee, nach dem Warschauer Aufstand 1944 in das Emslandlager Oberlangen und nach der Befreiung nach Maczków gelangten. Er beschreibt auch, wie die Frauen das Leben in der Gefangenschaft und der neuen Freiheit bewältigten.

Der Münsteraner Historiker Thomas Küster führt die Leser zurück in die 1990er-Jahre. Er untersucht, wie sich die deutsche Wiedervereinigung und die Blockauflösung auf die Grafschaft Bentheim, dem westlichsten Landkreis Niedersachsens, im Vergleich zu (Ost-)Westfalen auswirkte. Dazu thematisiert er die deutsch-deutsche Migration, die Wirtschaftsentwicklung, die Auflösung von Militärstandorten – so auch der Bundeswehrdepots in Klausheide und Itterbeck – , aber ebenso den vergeblichen Kampf für ein Ende des Bombenabwurfplatzes Nordhorn-Range. Zwar zogen die Briten schließlich ab und die kleine Kaserne der Royal Air Force in Nordhorn konnte für den Bau von Privathäusern genutzt werden, doch die Bundeswehr betreibt Nordhorn-Range bis heute.

In ein unbekanntes Kapitel der Verkehrsgeschichte vertieft sich Manfred Fickers. Anhand von Notlandungen untersucht er die Anfänge des Luftlinienverkehrs über das Emsland während der Weimarer Republik.

Lokales Brauchtum ist das Thema eines längeren Aufsatzes von Bernhard Herbers. Seit nahezu einhundert Jahren gibt es in Haselünne einen imposanten Nikolausumzug. Die Geschichte von den Anfängen bis heute beleuchtet sein Beitrag.

Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.), Emsländische Geschichte 32, Meppen 2025, ISBN 978-3-9826952-0-4, 500 Seiten, 25,00 Euro (zzgl. Versandkosten).

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